Die 103. Delegiertenversammlung des Bündner Kantonalen Patentjäger-Verbandes in der Bündner Arena in Cazis verlief diskussionslos ohne Überraschungen. Der Zentralvorstand mit Präsident Robert Brunold (Obersaxen) an der Spitze wurde mit Applaus für eine weitere dreijährige Amtsperiode wiedergewählt. Die Delegierten stimmten zudem grossmehrheitlich allen Anträgen zu. Ein dickes Lob verdiente sich die Sektion Ausserheinzenberg für eine perfekte Organisation, ein feines Nachtessen und ein interessantes Rahmenprogramm.

Hätten zwischen den einzelnen Traktanden nicht verschiedene Redner ihre Meinungen zum aktuellen Geschehen kund getan, wäre die DV wohl nach einer Stunde beendet gewesen. Ständerat Stefan Engler gab den Delegierten einen Überblick über die aktuelle Jagdpolitik auf Bundesebene, die derzeit von der Revision des Eidgenössischen Jagdgesetzes und von der Regulierung der Wölfe geprägt wird. Regierungsrat Mario Cavigelli orientierte über die beiden vor den Gerichten hängigen Kantonalen Jagdinitiativen und forderte die Versammlung auf, jede Gelegenheit zur Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen. Der abtretende Jagdverwalter Georg Brosi - er tritt im Januar 2018 in den Ruhestand - sprach die aktuelle Situation in den Wildbeständen an (zuviel Rotwild, Tuberkulose, Gemsblindheit) und bezeichnete auch bei dieser Gelegenheit die zweigeteilte Bündner Jagd mit Normal- und Sonderjagd als weitherum die beste. 

Allen Anträgen zugestimmt

Nach der Genehmigung des präsidialen Jahresberichts, der Abnahme der Rechnung 2016 und der Kenntnisnahme des Budgets des laufenden Geschäftsjahres stimmten die Delegierten sämtlichen Anträgen des erweiterten Zentralvorstands und der Sektionen entweder einstimmig oder mit grossen Mehrheiten zu. So genehmigten sie den Voranschlag für das BKPJV Sekretariat 2018 und die Jahresberichte des Hegepräsidenten, der Präsidentin der KoAWJ und des Schützenmeisters. Die Hochjagd 2018 soll vom 1. September bis 9. September bzw. 19. September bis 30. September 2018 stattfinden. Der Antrag der Sektion Prättigau, dass das Steinwildpatent neu auch zur Teilnahme an der Sonderjagd berechtigen soll, wurde ebenso verabschiedet wie der Antrag der Sektion Alpina Roveredo, den Weg in Jagdausrüstung am Vortag der Jagd schon um 12 Uhr unter die Füsse nehmen zu dürfen.

Alle Kandidaten wieder gewählt

Im Schnellzugstempo konnten auch die Wahlen über die Bühne gebracht werden. Sämtliche Kandidaten für den Zentralvorstand, die Geschäftsprüfungskommission, die Jagdschweiz-Delegation, die Schiesskommission und die KoAWJ wurden mit Applaus einstimmig gewählt. Der ZV setzt sich damit in den nächsten drei Jahren zusammen aus den Bisherigen Robert Brunold (Präsident), Hansruedi Andreoli (Hegepräsident), Nina Gansner-Hemmi (Präsidentin der KoAWJ), Noldi Tiri (Schützenmeister), Flurin Filli (ohne Charge) und den beiden Neuen Tarzisius Caviezel und Arnold Giger (beide ohne Charge). Mit verschiedenen Ehrungen konnte der Präsident die Versammlung schliesslich nach gut drei Stunden schliessen und die Delegierten zum Apéro entlassen, der von der Gemeinde Cazis gestiftet wurde.

Bunter Festabend

Über 300 Personen fanden schliesslich zum Festabend zusammen, der keine Wünsche offen liess: feines Essen, Jodelchor, Schnitzelbank-Duo, Pelzmodeschau, lüpfige Ländermusik und natürlich die Ziehung der Hauptpreise der traditionellen Tombola. Hoch zu und her ging es schliesslich in der Bar, die im Kuhstall eingerichtet wurde. Dieser war noch morgens um 3 Uhr "pumpenvoll".

Die 104. Delegiertenversammlung wird am 12. Mai 2018 in Obersaxen stattfinden.