Leben mit dem Wolf - ein Handlungsleitfaden

von Walter Vaterlaus

files/vjbh/vjbh-bilder/Bilder fuer Artikel/Heulende Woelfe.jpgEs ist nicht ausgeschlossen, dass der Wolf schon bald wieder im Kanton Zürich auftaucht. Um allfällige Konflikte zu minimieren, hat die Fischerei- und Jagdverwaltung einen Handlungsleitfaden entwickelt und einen Herdenschutzberater bezeichnet.

Ende des vorletzten Jahrhunderts galt der Wolf hierzulande als ausgestorben, seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wandert er wieder in die Schweiz ein. Heute steht er unter Schutz. Spätestens seit sich am Calanda oberhalb Chur ein Wolfrudel gebildet hat, ist auch im Kanton Zürich mit dem Auftreten von Wölfen zu rechnen. Bestätigt hat sich dies erstmals am 18. Juni 2014, als in Schlieren ein junger Wolf vom Zug erfasst und getötet wurde. Dies war die erste und bis heute einzige nachgewiesene Wolfpräsenz im Kanton Zürich seit über hundert Jahren. Es ist nicht auszuschliessen, dass im Kanton Zürich weitere, einzeln umherziehende Wölfe auftauchen werden. Eine dauerhafte Ansiedlung von Wölfen im Kanton hingegen ist eher unwahrscheinlich, aufgrund der Anpassungsfähigkeit dieser Tierart aber ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Vorbereitung auf Wolfspräsenz wichtig

Der Kanton Zürich fördert die Rückkehr des Wolfes nicht aktiv, bereitet sich aber darauf vor. Die kantonale Fischerei- und Jagdverwaltung hat unter dem Titel «Handlungsleitfaden - Leben mit dem Wolf»→ einen Aktionsplan erarbeitet. Er enthält eine Strategie, die vor allem auf Information und Kommunikation setzt. Er zeigt Abläufe, Zuständigkeiten und Informationswege auf, um mögliche Konflikte zwischen Landwirtschaft, Jagd, Bevölkerung und dem Wolf zu minimieren. Und er legt das Vorgehen beim Auftauchen von Wolfsspuren und bei Wolfsrissen genau fest.

Herdenschutz zentral

Die Wildtierpopulation im Kanton ist durch den Wolf nicht gefährdet. Es kann jedoch in bestimmten Gebieten temporär zu einem Rückgang und einer räumlichen Verschiebung einzelner Arten kommen. Inwieweit auch Nutztiere gefährdet sind, ist schwierig abzuschätzen. Übergriffe des Wolfes auf Schafe und Ziegen sind nicht ausgeschlossen. Aus diesem Grund hat das Amt für Landschaft und Natur (ALN) einen Herdenschutzberater am Strickhof Lindau bezeichnet, der Halterinnen und Halter von Nutztieren informiert und berät. Denn ein zweckmässiger Herdenschutz leistet einen zentralen Beitrag zum konfliktfreien Nebeneinander von Mensch und Wolf.

Der "Handlungsleitfaden - Leben mit dem Wolf" steht in der Anlage und bei den Downloads (Merkblätter) zur Verfügung.

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