Vereinsausflug 2023: VJBH bei der Zürcher Seepolizei in Oberrieden
von Walter Vaterlaus
Der Kanton Zürich bietet viele Möglichkeiten, sich in der Freizeit auf und im Wasser zu beschäftigen. Dabei dürfen viele Sportarten ausgeübt werden wie Boot fahren, Segeln, Stand up Paddeln, Kitesurfen, Tauchen. Es gibt dafür aber Regeln und Gesetze. So braucht es zum Beispiel auch für eine Party auf dem See eine Bewilligung. Die Polizistinnen und Polizisten der Seepolizei helfen dabei und legen ihr Augenmerk auf die Sicherheit auf den Gewässern. Den VJBHlern bot sich anlässlich des diesjährigen Vereinsausflugs eine einzigartige Gelegenheit, den Angehörigen dieses Spezialkorps über die Schultern zu schauen.
Der Ausflug zur Kantonalen Seepolizei war eigentlich schon für 2020 geplant gewesen. Aber dann machte Corona einen Strich durch die Rechnung und es dauerte bis diesen August, ehe Seepolizist Stefan Mathiuet, seit vielen Jahren Vorstandsmitglied des VJBH, seine Kolleginnen und Kollegen in seiner Basis in Oberrieden am Zürichsee empfangen konnte – notabene in der Uniform eines «gewöhnlichen» Polizisten inklusive Pistole. Im Theoriesaal erklärte Stefan anhand einer Präsentation Organisation, Zuständigkeit, Aufgaben, usw. der Seepolizei. Das Einsatzgebiet umfasst neben den grösseren Seen wie Zürich-, Greifen- und Pfäffikersee, über 180 Kilometer Fliessgewässer, dazu den Rhein auf Zürcher Kantonsgebiet.
Wer das Gefühl hat, der Seepolizist habe einen «Schoggi-Job» und tuckere ständig mit gebräuntem Teint auf dem Zürichsee auf und ab, wurde in wenigen Minuten eines Besseren belehrt. Neben den üblichen Kontrollen von Booten, Schiffsführern, Fischern, usw. gehören insbesondere auch Notfalleinsätze bei Tag und Nacht zur vielseitigen Tätigkeit des Seepolizisten: Bergung von sinkenden oder bereits gesunkene Schiffen oder Fahrzeugen, Suche nach vermissten Personen oder Tatwaffen bei Tauchgängen, Störungen im Schiffsbetrieb. Das Repertoire von Stefan an Anekdoten zu solchen Einsätzen ist unerschöpflich.
Neben der Grundausbildung zum Polizisten muss ein Angehöriger dieser Spezialtruppe fit sein, zahlreiche zusätzliche Ausbildungen absolvieren und immer wieder bestätigen: Tauchbrevet, Bootsprüfung, Segelschein, Fahrausweis für schwere Motorfahrzeuge, um nur ein paar zu nennen. Umso mehr erstaunt es, dass auch die Seepolizei trotz der Attraktivität dieses Berufs mit Nachwuchsproblemen kämpft. Stefan kennt die Gründe: Schicht- und Wochenendarbeit erfordern viel Flexibilität und Einsatzwille.
Nach einem etwas in die Jahre gekommenen Imagefilm konnten die VJBHler einen Blick hinter die Kulissen der Basis werfen. Zuerst ging es durch die Werkstätten, die der Wartung des umfangreichen Materials dienen. Danach folgte der Bootsunterstand mit den verschiedenen Einsatzschiffen und schliesslich die Einsatzzentrale im oberen Stock, in der man eine schöne Aussicht auf den Zürichsee und seine Ufer geniesst (siehe Bild). Hier wird rund um die Uhr Dienst geschoben, und im Notfall werden hier die Einsätze koordiniert. Interessant waren schliesslich die Erklärungen in der Garage zu den Einsatzfahrzeugen, die über jegliches Material für Einsätze an Seen und Flüssen verfügen. Auf besonderes Interesse stiess das Spezialboot mit der Unterwasserkamera, einer Eigen- und ständig weiterentwickelten Konstruktion der Zürcher Seepolizisten. Dieses wurde zum Beispiel auch im Urnersee auf der Suche nach einem von der Axenstrasse abgestürzten und im Wasser versunkenen Auto erfolgreich eingesetzt.
Nach rund zweieinhalb Stunden siegte dann doch der Hunger über den Wissensdurst, und die VJBHler begaben sich zum Lunch ins Restaurant des nahegelegene Fitnessclubs Elements Lake Zürich. Dort wurde ein reichhaltiges Tapas Menü aufgetischt, das vom Verein inklusive Getränke gesponsert wurde.
Die Bilder zum Vereinsausflug bei der Zürcher Seepolizei gibt es hier⇒.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben